Wie verändert sich das kardiovaskuläre Risiko im Leben einer Frau?
Das kardiovaskuläre Risiko bei Frauen verändert sich im Laufe des Lebens durch hormonelle, biologische und lebensstilbedingte Faktoren.
Besonders folgende Aspekte spielen eine entscheidende Rolle:
Hormonelle Veränderungen
Autoimmunerkrankungen
Psychosoziale Faktoren
Wie wirkt sich die Menopause auf das kardiovaskuläre Risiko aus?
Gezielte Labordiagnostik für eine individuelle Risikobewertung
Die Überprüfung des Fettstoffwechsels für eine individuelle kardiovaskuläre Risikobewertung ist ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsvorsorge – insbesondere bei Frauen.
So unterstützt Sie das Labor bei der Lipiddiagnostik
Wichtige Praxis-Tipps
Wann und wie oft sollte der Fettstoffwechsel überprüft werden?
Machen Sie den Unterschied! Eine gezielte Lipiddiagnostik gibt Ihren Patientinnen einen umfassenden Einblick in ihren Fettstoffwechsel und ermöglicht eine individuelle kardiovaskuläre Risikobewertung.
Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten der Labordiagnostik – für eine fundierte Vorsorge und optimierte Therapieentscheidungen.
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Warum ist Lp(a) ein Schlüsselwert in der kardiovaskulären Prävention?
Der Lp(a)-Spiegel im Blut ist ein genetisch bedingter Risikofaktor, der unabhängig von klassischen Cholesterinwerten das Risiko für Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Eine Bestimmung von Lp(a) kann dabei helfen, Hochrisikopatientinnen frühzeitig zu identifizieren und gezielte präventive Maßnahmen einzuleiten.
Wann sollte Lp(a) gemessen werden?
Wichtiger Praxis-Tipp
Die Bestimmung des Lp(a)-Spiegels trägt dazu bei das individuelle kardiovaskuläre Risiko einschätzen zu können.
Bewertung | |
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Lp(a) < 75 nmol/l [< 30 mg/dl] | kein erhöhtes Risiko |
Lp(a) 75-125 nmol/l [30-60 mg/dl] | Graubereich; weitere Risikofaktoren beachten! |
Lp(a) > 125 nmol/l [> 60 mg/dl] | Eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Da sich die Lp(a)-Konz. nur schwer gezielt beeinflussen lässt, sollte bei erhöhtem Lp(a) der dem Gesamtrisiko entsprechende LDL-Zielwert konsequent angestrebt werden. Bei Lp(a)-Spiegeln > 125 nmol / l und progredienter KHK trotz max. lipidsenkender Therapie ist die Anwendung der LDL-Apherese indiziert. |
Lp(a) > 430 nmol/l [> 180 mg/dl] | Das Risiko für die Entwicklung atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankungen entspricht dem Risiko der heterozygoten familiären Hypercholesterinämie |
In Deutschland weisen ca. 10 bis 20 % der Bevölkerung Lp(a)-Werte über 75 nmol/l (30 mg/dl) auf, was als Schwelle für ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Ab einer Konzentration von 125 nmol/l (60 mg/dl) gilt Lp(a) als eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor und ab 430 nmol/l (180 mg/dl) entspricht das Risiko dem einer Person mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie. Da es aktuell keine gezielte Therapie zur Lp(a)-Senkung gibt, ist es entscheidend bei erhöhtem Lp(a)-Spiegel das Gesamtrisiko eines Patienten zu minimieren.
Machen Sie den entscheidenden Unterschied für Ihre Patientinnen. Lassen Sie Lp(a) bestimmen und setzen Sie auf modernste Prävention.
Wie kann die humangenetische Diagnostik unterstützen?
Nicht nur bei Frauen mit Brustkrebs und unerfülltem Kinderwunsch ist an eine genetisch bedingte Störung zu denken. Eine Genanalyse kann eine zuvor gestellte Diagnose absichern und ermöglicht ein Familienscreening (Kaskaden-Screening), um weitere Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren. Somit ergeben sich wichtige Informationen zu Prognose, Wiederholungsrisiko, dem Spektrum möglicher Begleiterkrankungen sowie für die optimale Therapie-Strategie.
Jeder Arzt und jede Ärztin kann eine genetische Untersuchung nach Aufklärung und schriftlicher Einwilligung der Patientinnen und Patienten veranlassen – eine spezielle Qualifikation wie die fachgebundene genetische Beratung ist dabei nicht erforderlich. Eine Ausnahme stellen hierbei lediglich prädiktive Testungen bei bisher klinisch unauffälligen Personen dar.
Die Relevanz von Lp(a) für eine ausführliche Diagnostik
Prof. Dr. med. Mark Lüdde beleuchtet in seinem Vortrag die zentrale Rolle von Lp(a) für die kardiovaskuläre Prävention und erklärt, wann der Wert bestimmt werden sollte.
21. Mai 2025
17:00 - 18:00 Uhr
Herzgesundheit beginnt in jungen Jahren
Prof. Dr. med. Karl Otfried Schwab beschäftigt sich mit den diagnostischen Herausforderungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen.
4. Juni 2025
17:00 - 18:00 Uhr
Genetik und kardiovaskuläre Erkrankungen
Prof. Dr. med. Carsten Bergmann erläutert, wie genetische Tests zu präziseren Diagnosen und individuelleren Therapien bei kardiovaskulären Erkrankungen beitragen können.
2. Juli 2025
16:00 - 17:00 Uhr
Sprechstunde Gendermedizin
Prof. Dr. med. Sandra Eifert erläutert, warum ein geschlechtsspezifischer Blick auf kardiovaskuläre Erkrankungen lebenswichtig ist und wie sich dieses Wissens in der Praxis umsetzen lässt.
8. Oktober 2025
17:00 - 18:00 Uhr
Quellen
Eifert S, Kirschner-Brouns S: Herzsprechstunde, 1. Auflage 2023, Bertelsmann München
Niederau C (Hrsg.), Böhm BO (Hrsg.): Klinikleitfaden Labordiagnostik, 8. Auflage 2024, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
Schwab KO, Doerfer J: Pädiatrische Fettstoffwechselstörungen und Atheroskleroserisiko – kompakt. Springer Verlag Berlin
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zur Diagnostik und Behandlung von Dyslipidämien (2019)
ESC/EAS-Leitlinien zur Behandlung von Dyslipidämien (2019)
ESC-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (2021)
SC-Leitlinien zum Management von Patienten mit akuten koronaren Syndromen ohne ST-Hebung (2020)
EAS/ESC-Leitlinien zur familiären Hypercholesterinämie (2019)
ESC-Leitlinien zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen bei Diabetes (2019)
Europäische Konsensusdokumente zur klinischen Rolle von Lp(a) (2019)
ACC/AHA-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (2018)
NICE-Leitlinien für kardiovaskuläre Risikobewertung und Statin-Therapie (2014, aktualisiert 2016)
Abkürzungen
FH - Familiäre Hypercholesterinämie
Lp(a) - Lipoprotein (a)
LDL - Low Densitiy Lipoprotein
HDL - High Density Lipoprotein