Herzgesundheit im Fokus: Moderne Labordiagnostik für Ihre Praxis

Kardiovaskuläre Risiken frühzeitig erkennen und gezielt vorbeugen – mit präziser und umfassender Labordiagnostik schaffen Sie die Grundlage für eine erfolgreiche Prävention und Therapie.
Auf dieser Seite finden Sie wissenschaftlich fundierte Informationen zu lipoassoziierten Risikofaktoren und wichtigen Parametern der Fettstoffwechsel-Diagnostik – kompakt aufbereitet für Ihren Praxisalltag.

 

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Präzise Labordiagnostik

Detaillierte Fachinformationen helfen Ihnen, Risikofaktoren präzise einzuschätzen und gezielt gegenzusteuern.

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Warum ist Lp(a) ein Schlüsselwert in der kardiovaskulären Prävention? 

Der Lp(a)-Spiegel im Blut ist ein genetisch bedingter Risikofaktor, der unabhängig von klassischen Cholesterinwerten das Risiko für Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Eine Bestimmung von Lp(a) kann dabei helfen, Hochrisikopatienten frühzeitig zu identifizieren und gezielte präventive Maßnahmen einzuleiten.
 

Wann sollte Lp(a) gemessen werden?

  • Mindestens einmal im Leben um das individuelle Risiko zu bestimmen - dies wird von allen Fachgesellschaften und internationalen Leitlinien (u.a. ESC/EAS) empfohlen
  • Bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko oder familiärer Vorbelastung, insbesondere bei Hypercholesterinämie, Herzinfarkten oder Schlaganfällen in der Familie
  • Bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung 

 

Wichtiger Praxis-Tipp

Die Bestimmung  des Lp(a)-Spiegels trägt dazu bei das individuelle kardiovaskuläre Risiko einschätzen zu können.

Bewertung  
Lp(a) < 75 nmol/l [< 30 mg/dl] kein erhöhtes Risiko
Lp(a) 75-125 nmol/l [30-60 mg/dl] Graubereich; weitere Risikofaktoren beachten!
Lp(a) > 125 nmol/l [> 60 mg/dl] Eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Da sich die Lp(a)-Konz. nur schwer gezielt beeinflussen lässt, sollte bei erhöhtem Lp(a) der dem Gesamtrisiko entsprechende LDL-Zielwert konsequent angestrebt werden. Bei Lp(a)-Spiegeln > 125 nmol / l und progredienter KHK trotz max. lipidsenkender Therapie ist die Anwendung der LDL-Apherese indiziert.
Lp(a) > 430 nmol/l [> 180 mg/dl] Das Risiko für die Entwicklung atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankungen entspricht dem Risiko der heterozygoten familiären Hypercholesterinämie


In Deutschland weisen ca. 10 bis 20 % der Bevölkerung Lp(a)-Werte über 75 nmol/l (30 mg/dl) auf, was als Schwelle für ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Ab einer Konzentration von 125 nmol/l (60 mg/dl) gilt Lp(a) als eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor und ab 430 nmol/l (180 mg/dl) entspricht das Risiko dem einer Person mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie. Da es aktuell keine gezielte Therapie zur Lp(a)-Senkung gibt, ist es entscheidend bei erhöhtem Lp(a)-Spiegel das Gesamtrisiko eines Patienten zu minimieren. 

Machen Sie den entscheidenden Unterschied für Ihre Patienten. Lassen Sie Lp(a) bestimmen und setzen Sie auf modernste Prävention.

Worauf können dauerhaft erhöhte LDL-Cholesterin-Werte bei unverändertem Triglyceridspiegel hinweisen? 

Dauerhaft erhöhte LDL-Cholesterin-Werte bei stabilen Triglyceridspiegeln können ein Hinweis auf eine Familiäre Hypercholesterinämie (FH) sein – eine genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung, die oft lange unbemerkt bleibt. Unbehandelt kann FH bereits in jungen Jahren zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Mit gezielter Labordiagnostik können Sie Ihre Patienten frühzeitig identifizieren und rechtzeitig Maßnahmen einleiten.
 

Woran erkennt man Familiäre Hypercholesterinämie?

  • Dauerhaft erhöhte LDL-Werte bei unveränderten Triglycerdispiegeln
  • Frühzeitige Atherosklerose und kardiovaskuläre Ereignisse - auch in der Familie
  • Mögliche sichtbare Ablagerungen von Cholesterin
  • Wichtig: FH ist häufig asymptomatisch bis ins Erwachsenenalter
     

Wie unterstützt Sie das Labor bei der FH-Diagnose?

  • Erweitertes Lipidprofil – liefert präzise Werte zu den wichtigsten Parametern des Lipidstoffwechsels
  • Genetische Testung – bestätigt die Diagnose und ermöglicht eine sichere Differenzierung zu anderen Fettstoffwechselstörungen.
  • Familienscreening – durch Ausweitung der Testung auf nahe Verwandte können Betroffene frühzeitig identifiziert und rechtzeitig behandelt werden.
     

Wichtige Praxis-Tipps

  • FH ist deutlich unterdiagnostiziert: Frühzeitiges Erkennen und Behandeln sind entscheidend und bieten die Möglichkeit einer normalen Lebenserwartung.
  • Kombiniertes Risiko beachten: Bei 30–50 % der Patienten mit FH ist auch der Lipoprotein(a)-Spiegel erhöht – ein zusätzlicher Risikofaktor.
  • Therapieoptionen: Neben Lebensstiländerungen stehen wirksame medikamentöse Therapien zur Verfügung.
     

Werden Sie aktiv gegen die Unterdiagnose der FH! Mit gezielter Labordiagnostik und konsequenter Behandlung können Sie das kardiovaskuläre Risiko Ihrer Patienten deutlich senken und deren Lebensqualität nachhaltig verbessern.

Jetzt handeln – für eine frühzeitige Diagnose und gezielte Prävention.

Wie erhält man einen umfassenden Blick auf den Fettstoffwechsel und das kardiovaskuläre Risiko?

Die Überprüfung des Fettstoffwechsels ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und sollte von jedem Erwachsenen regelmäßig wahrgenommen werden.

Eine differenzierte Labordiagnostik hilft Ihnen dabei

  • Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren
  • Fettstoffwechselstörungen gezielt zu erkennen
  • Therapien individuell auszurichten
     

Wie unterstützt Sie das Labor bei der Lipiddiagnostik?

  • Basisdiagnostik: 
    Das Basis-Lipidprofil - bestehend aus Gesamt Cholesterin, LDL, HDL, Non-HDL, Triglyzeride und Lp(a) - liefert eine erste Einschätzung des Fettstoffwechsels und hilft, Auffälligkeiten zu erkennen.
  • Risikoadaptierte erweiterte Diagnostik: 
    Die erweiterete Diagnostik (Apolipoproteine B, A1 und der ApoB/ ApoA1-Quotient sowie LipoDens(R) Ultrazentrifugation oder LipoComplete(R) NMR-Spektroskopie) ermöglicht je nach individueller Ausgangslage eine genauere Einschätzung von Fettstoffwechselstörungen und kardiovaskulärem Risiko.
  • Bestätigungsdiagnostik: 
    Die genetische Testung ermöglicht eine eindeutige Bestätigung der Diagnose hereditärer Fettstoffwechselstörungen wie z.B. Familiäre Hypercholesterinämie (FH) und hilft bei der Identifikation betroffener Familienmitglieder.
     

Wichtige Praxis-Tipps

  • Für eine präzise Diagnostik ist eine gute Vorbereitung des Patienten vor der Blutentnahme entscheidend. Optimale Voraussetzungen sind:
    Gewohnte Ernährung und stabiles Körpergewicht über min. 3 Wochen, Absetzen lipidwirksamer Pharmaka für 3-6 Wochen, absolute Alkoholkarenz für mindestens 3 Tage, 3 Wochen nach leichten Erkrankungen, 2-3 h keine körperliche Anstrengung, Venenstauung möglichst weniger als 3 min & Blutentnahme am sitzenden Patienten bevorzugt
  • Nüchtern oder nicht-nüchtern? 
    Nichtnüchtern möglich: Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin; nichtnüchtern-Triglyzeride sind in der Regel maximal 30 mg/dl (0,3 mmol/l) höher als Nüchtern-Triglyzeride
    Nüchtern ideal: 12-14 h Nahrungskarenz vor Blutabnahme (Kein Kaffee, Milch, Zucker), erforderlich für die Diagnostik und dem Monitoring von Hypertriglyzeridämien und Fettstoffwechselstörung
     

Wann und wie oft sollte der Fettstoffwechsel überprüft werden?

  • Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge - jeder gesunde Erwachsene im Abstand von 5 Jahren
  • Bei allen Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko 
  • Zur Abklärung von Lipidstoffwechselstörungen 
  • Unter Lipidsenkender-Therapie: Vor Beginn der Behandlung mindestens zwei Messungen im Abstand von 1-12 Wochen, nach Beginn der Behandlung alle 8 (±4) Wochen bis der Zielwert erreicht ist. Danach ist eine jährliche Testung ausreichend.
     

Machen Sie den Unterschied! Eine gezielte Lipiddiagnostik gibt Ihren Patienten einen umfassenden Einblick in ihren Fettstoffwechsel und ermöglicht eine individuelle Risikobewertung. So können Sie aktiv zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.

Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten der Labordiagnostik – für eine fundierte Vorsorge und optimierte Therapieentscheidungen.

 

 

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Pocket Card Bestimmung von Lipoprotein (a)

Merkblatt Schlüsselfaktor Lipoprotein (a)

Pocket Card Familiäre Hypercholesterinämie

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Quellen

Niederau C (Hrsg.), Böhm BO (Hrsg.): Klinikleitfaden Labordiagnostik, 8. Auflage 2024, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
Schwab KO, Doerfer J: Pädiatrische Fettstoffwechselstörungen und Atheroskleroserisiko – kompakt. Springer Verlag Berlin
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zur Diagnostik und Behandlung von Dyslipidämien (2019)
ESC/EAS-Leitlinien zur Behandlung von Dyslipidämien (2019)
ESC-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (2021)
SC-Leitlinien zum Management von Patienten mit akuten koronaren Syndromen ohne ST-Hebung (2020)
EAS/ESC-Leitlinien zur familiären Hypercholesterinämie (2019)
ESC-Leitlinien zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen bei Diabetes (2019)
Europäische Konsensusdokumente zur klinischen Rolle von Lp(a) (2019)
ACC/AHA-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (2018)
NICE-Leitlinien für kardiovaskuläre Risikobewertung und Statin-Therapie (2014, aktualisiert 2016)

Abkürzungen

FH - Familiäre Hypercholesterinämie
Lp(a) -  Lipoprotein (a)
LDL - Low Densitiy Lipoprotein
HDL -  High Density Lipoprotein

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