Warum ist Lp(a) ein Schlüsselwert in der kardiovaskulären Prävention?
Der Lp(a)-Spiegel im Blut ist ein genetisch bedingter Risikofaktor, der unabhängig von klassischen Cholesterinwerten das Risiko für Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Eine Bestimmung von Lp(a) kann dabei helfen, Hochrisikopatienten frühzeitig zu identifizieren und gezielte präventive Maßnahmen einzuleiten.
Wann sollte Lp(a) gemessen werden?
Wichtiger Praxis-Tipp
Die Bestimmung des Lp(a)-Spiegels trägt dazu bei das individuelle kardiovaskuläre Risiko einschätzen zu können.
Bewertung | |
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Lp(a) < 75 nmol/l [< 30 mg/dl] | kein erhöhtes Risiko |
Lp(a) 75-125 nmol/l [30-60 mg/dl] | Graubereich; weitere Risikofaktoren beachten! |
Lp(a) > 125 nmol/l [> 60 mg/dl] | Eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Da sich die Lp(a)-Konz. nur schwer gezielt beeinflussen lässt, sollte bei erhöhtem Lp(a) der dem Gesamtrisiko entsprechende LDL-Zielwert konsequent angestrebt werden. Bei Lp(a)-Spiegeln > 125 nmol / l und progredienter KHK trotz max. lipidsenkender Therapie ist die Anwendung der LDL-Apherese indiziert. |
Lp(a) > 430 nmol/l [> 180 mg/dl] | Das Risiko für die Entwicklung atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankungen entspricht dem Risiko der heterozygoten familiären Hypercholesterinämie |
In Deutschland weisen ca. 10 bis 20 % der Bevölkerung Lp(a)-Werte über 75 nmol/l (30 mg/dl) auf, was als Schwelle für ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Ab einer Konzentration von 125 nmol/l (60 mg/dl) gilt Lp(a) als eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor und ab 430 nmol/l (180 mg/dl) entspricht das Risiko dem einer Person mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie. Da es aktuell keine gezielte Therapie zur Lp(a)-Senkung gibt, ist es entscheidend bei erhöhtem Lp(a)-Spiegel das Gesamtrisiko eines Patienten zu minimieren.
Machen Sie den entscheidenden Unterschied für Ihre Patienten. Lassen Sie Lp(a) bestimmen und setzen Sie auf modernste Prävention.
Worauf können dauerhaft erhöhte LDL-Cholesterin-Werte bei unverändertem Triglyceridspiegel hinweisen?
Dauerhaft erhöhte LDL-Cholesterin-Werte bei stabilen Triglyceridspiegeln können ein Hinweis auf eine Familiäre Hypercholesterinämie (FH) sein – eine genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung, die oft lange unbemerkt bleibt. Unbehandelt kann FH bereits in jungen Jahren zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Mit gezielter Labordiagnostik können Sie Ihre Patienten frühzeitig identifizieren und rechtzeitig Maßnahmen einleiten.
Woran erkennt man Familiäre Hypercholesterinämie?
Wie unterstützt Sie das Labor bei der FH-Diagnose?
Wichtige Praxis-Tipps
Werden Sie aktiv gegen die Unterdiagnose der FH! Mit gezielter Labordiagnostik und konsequenter Behandlung können Sie das kardiovaskuläre Risiko Ihrer Patienten deutlich senken und deren Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Jetzt handeln – für eine frühzeitige Diagnose und gezielte Prävention.
Wie erhält man einen umfassenden Blick auf den Fettstoffwechsel und das kardiovaskuläre Risiko?
Die Überprüfung des Fettstoffwechsels ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und sollte von jedem Erwachsenen regelmäßig wahrgenommen werden.
Eine differenzierte Labordiagnostik hilft Ihnen dabei
Wie unterstützt Sie das Labor bei der Lipiddiagnostik?
Wichtige Praxis-Tipps
Wann und wie oft sollte der Fettstoffwechsel überprüft werden?
Machen Sie den Unterschied! Eine gezielte Lipiddiagnostik gibt Ihren Patienten einen umfassenden Einblick in ihren Fettstoffwechsel und ermöglicht eine individuelle Risikobewertung. So können Sie aktiv zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten der Labordiagnostik – für eine fundierte Vorsorge und optimierte Therapieentscheidungen.
Die Relevanz von LP(a) für eine ausführliche Diagnostik
Prof. Dr. med. Mark Lüdde beleuchtet in seinem Vortrag die zentrale Rolle von Lp(a) für die kardiovaskuläre Prävention und erklärt, wann der Wert bestimmt werden sollte.
Herzgesundheit beginnt in jungen Jahren
Prof. Dr. med. Karl Otfried Schwab beschäftigt sich mit den diagnostischen Herausforderungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen.
Genetik und kardiovaskuläre Erkrankungen
Prof. Dr. med. Carsten Bergmann erläutert, wie genetische Tests zu präziseren Diagnosen und individuelleren Therapien bei kardiovaskulären Erkrankungen beitragen können.
Sprechstunde Gendermedizin
Prof. Dr. med. Sandra Eifert erläutert, warum ein geschlechtsspezifischer Blick auf kardiovaskuläre Erkrankungen lebenswichtig ist und wie sich dieses Wissens in der Praxis umsetzen lässt.
Quellen
Niederau C (Hrsg.), Böhm BO (Hrsg.): Klinikleitfaden Labordiagnostik, 8. Auflage 2024, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
Schwab KO, Doerfer J: Pädiatrische Fettstoffwechselstörungen und Atheroskleroserisiko – kompakt. Springer Verlag Berlin
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zur Diagnostik und Behandlung von Dyslipidämien (2019)
ESC/EAS-Leitlinien zur Behandlung von Dyslipidämien (2019)
ESC-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (2021)
SC-Leitlinien zum Management von Patienten mit akuten koronaren Syndromen ohne ST-Hebung (2020)
EAS/ESC-Leitlinien zur familiären Hypercholesterinämie (2019)
ESC-Leitlinien zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen bei Diabetes (2019)
Europäische Konsensusdokumente zur klinischen Rolle von Lp(a) (2019)
ACC/AHA-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (2018)
NICE-Leitlinien für kardiovaskuläre Risikobewertung und Statin-Therapie (2014, aktualisiert 2016)
Abkürzungen
FH - Familiäre Hypercholesterinämie
Lp(a) - Lipoprotein (a)
LDL - Low Densitiy Lipoprotein
HDL - High Density Lipoprotein