Der transtubuläre Kaliumgradient (TTKG) gibt das Verhältnis des Urin-Kaliums zum Serum-Kalium unter Berücksichtigung der Konzentrierung des Urins wieder. Der TTKG ist damit ein Maß für die Nettokaliumexkretion (-sekretion) durch den distalen Tubulus nach Korrektur für die im kortikalen Sammelrohr stattfindende Wasserreabsorption in Form des Verhältnissen der Urin- zur Serumosmolalität. Hierdurch ist eine Unterscheidung einer renal verursachten von einer extrarenal verursachten Hyper-/Hypokaliämie möglich.
Voraussetzung für die Zuverlässigkeit der Formel ist allerdings, dass die Urin-Osmolalität größer sein muss als 300 mosmol/l und auch größer als die Serum-Osmolalität (der Urin also konzentrierter als das Serum).
TTKG Wert | Bedeutung |
8-9 | Normal |
Hyperkaliämie | |
> 10 | Normale Aldosteronwirkung |
< 5-7 | Extrarenale Ursache der Hyperkaliämie gestörte Kaliumsekretion bei Aldosterondefizienz/-resistenz |
Nach Gabe von 0,05 mg 9-a-Fludrocortison (künstliches Mineralokortikoid) | |
Initial < 5-7, dann >10 | Hypoaldosteronismus wahrscheinlich |
Initial < 5-7, keine Änderung | K+-sparende Diuretika (Spironolacton, Triamteren, Amilorid) tubuläre Aldosteronresistenz (interst. Nephritis, Obstruktion, Pseudohypoaldosteronismus Typ I, Sichelzellkrankheit) Medikamente (Trimethoprim, Pentamidin) Erhöhte distale K+-Reabsorption (Pseudohypoaldosteronismus Typ II, Obstruktion) |
Hypokaliämie | |
< 2 | extrarenaler Verlust |
> 2 | renaler Verlust |
Die für die jeweilige Berechnung zugrunde gelegten Formeln entstammen publizierten Studien.
Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen!